Die große Exkursion des Bochumer Botanischen Vereins führte in diesem Jahr an die Mosel. Auf dem Weg dorthin gab es aber zunächst einen ausgedehnten Zwischenstopp in der Vulkaneifel in der Nähe des Laacher Sees, um sich eindrucksvolle Zeugen des Vulkanismus und der Eiszeiten anzusehen - Botanik selbstverständlich inklusive.
Wenn sich vulkanische Herde im Untergrund durch den raschen Ausstoß von Gasen entleeren und das darüberliegende Herddach einbricht, entsteht eine kesselartige Hohlform, die als Caldera bezeichnet wird. Der Wehrer Kessel ist eine solche Einsturzsenke.
Dachsbusch
Am Rande des Kessels liegt der Dachsbusch, ein basaltischer Schlackenvulkan, der aus vulkanischen Schlacken, Bomben und zusammengeschweißten Lavabänken aufgebaut ist. Der Vulkankegel wird von rötlichen basaltischen Aschen bedeckt, die ebenfalls dem Dachsbusch-Vulkan entstammen. Im zentralen Bereich des Vulkans wurden diese Gesteine in einem Steinbruch gewonnen.
Getier
Geologischer Höhepunkt des Tages: Die Rutschfalte, ein Gruß aus sehr alten (Eis-)Zeiten
Pflanzen in den Magerrasen
Wingertsbergwand Die mächtigen Ablagerungen der Wingertsbergwand entstammen dem Ausbruch des Laacher-See-Vulkans. Dessen in der Tiefe aufgestauten Gasmengen brachen plötzlich mit enormer Gewalt aus und rissen die leichten aufgeschmolzenen Gesteinsmassen des oberen Herdes mit sich, die unter dem Gasdruck schaumartig aufblähten und zu hellem Bims erstarrten. In gewaltigen Explosionen entleerte sich der Herd; Bims und Aschen wurden in große Höhen geblasen. Die tagelangen Aschenregen wurden im Minutentakt von Strömen heißer Glutwolken unterbrochen. Der Ausbruch des Laacher-See-Vulkans war eine wahre Katastrophe, die sich vor etwa 13.000 Jahren ereignete. In wenigen Tagen wurden ca. 16 km³ Bims gefördert. Das war mehr als bei der berühmten Eruption des Vesuv im Jahre 79 n. Chr., bei der die Stadt Pompeji durch Glutlawinen und Aschenwolken verschüttet wurde. Nach der plötzlichen Entleerung der Magmenkammer brach die Erdkruste ein, wodurch die 2x3 km große Caldera entstand, die sich anschließend mit Wasser füllte. Der Laacher Kessel ist somit wie der Wehrer Kessel kein Maar, weil seine Hohlform nicht durch explosive Ausräumung, sondern durch Deckeneinsturz entstand.