Regionaler GEO-Tag der Artenvielfalt am 16. und 17. Juni 2012
auf der Halde Hoheward in Herten
Die Bergehalde Hoheward ist Bestandteil der größten zusammenhängenden Haldenlandschaft im Ruhrgebiet. Während auf rekultivierten Flächen die Sukzession voranschreitet, gibt es aber auch heute noch Bereiche, die noch geschüttet werden. So finden wir eine Vielzahl von Lebensräumen vor mit einer entsprechend reichen Flora. Charakteristisch für die Halde sind auch die vielen nicht-einheimischen Arten, die gepflanzt oder eingesät wurden. Auf den unbefestigten Wegen am Hang der Halde bilden sich in Fahrspuren Pfützen und kleine Tümpel, am Haldenfuß im Bereich eines ehemaligen Eisenbahntunnels liegt ein größerer Teich. Alles in allem bietet die Hoheward ein vielversprechendes Gelände mit reichhaltiger Flora und Fauna, das außerdem vielfältige Möglichkeiten gibt, interessierte Gäste des GEO-Tages über solche anthropogenen Standorte und ihre Bewohner zu informieren. Auf dem Plateau der Halde Hoheward befindet sich als Landmarke das berühmte Horizontobservatorium. Hier genießt man aus 152 m Höhe eine spektakuläre Aussicht über das mittlere Ruhrgebiet.
Pressespiegel
Seltene Bodenbrüter auf der Halde Hoheward entdeckt
Vom Hahnenfuß bis zum Baumpieper
822 Tier- und Pflanzenarten gefunden
Einladung
Bericht mit Artenliste und Teilnehmern
Samstag, der 16. Juni 2012
Die Nacht fällt über den Ruhrpott.
Am Haldenhorizont schemenhaft das Observatorium
Am kohleschwarzen Himmel ...
... kreist die Fledermaus
Am Haldenkörper plötzlich Lichter ...
... Suchlichter
... Findlichter
Der 5. GEO-Tag des Bochumer Botanischen Vereins hat begonnen
Kreuzkröten ...
... im Huckepack
Es ist die Zeit der Nachtkerzen. Sie blühen ...
... und duften
Der Tag bricht an
Es trifft sich die Vogelgruppe ...
... und der Stand wird aufgebaut.
Um kurz vor 10 Uhr trifft man sich am Fuße der ...
... Himmelsstiege
Aktive ...
... Nachwuchsförderung
Offizielle Eröffnung
Kurze Einführung ins Gebiet
Außerdem eine Premiere: das funkelnagelneue und ultrakrassmoderne T-Shirt des Vereins ...
... wird vorgestellt.
Die Zoologen sammeln sich ...
... und ziehen los.
Auch die Botaniker machen sich auf den Weg
Geschichten ...
... und Dokumentationen
Laichschnüre der Kreuzkröte
Kreuzkröten-Kaulquappengewimmel in Fahrspuren
Im Gestein die Flora aus ältesten Zeiten; Verkohlte Fossilien des Schachtelhalms (Calamites, eine ausgestorbene Gattung der Schachtelhalmgewächse) in Sandstein. Sie wurden als Treibholz in einem sandigen Flussbett abgelagert (mit Kuli als Größenvergleich).
Wurzeln im karbonzeitlichen Tonstein. Dieses Stück Bergematerial stammt offensichtlich von einem sog. Wurzelboden, in dem die Pflanzen wurzelten, aus deren abgestorbenem Pflanzenmaterial Torf entstand. Hieraus entstanden später die Kohleflöze, ohne die es hier heute keine Bergehalde gäbe.
Aufstieg am Nordosthang
Mystische Zeichen am Boden
Ein Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas)
Heimisches (wenn auch einige Arten aus Einsaat stammen)
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Wiesen-Labkraut (Galium album)
Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea)
Natternkopf ...
... Echium vulgare
Stinkender Storchschnabel (Geranium robertianum)
Viel seltener: der Tauben-Storchschnabel (Geranium columbinum)
Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
Kleine Braunelle (Prunella vulgaris)
Acker-Gauchheil ...
... Anagallis arvensis, eine der wenigen heimischen, rotblühenden Arten
Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)
Knollen-Platterbse (Lathyrus tuberosus) mit Rosenduft
Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius), vielleicht prachtvoller, aber ohne Duft
Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)...
... heimisch in NRW, auf der Halde aber aus Ansaat hervorgegangen
Margerite (Leucanthemum vulgare agg.) mit Trauer-Rosenkäfer...
... Oxythyrea frunesta, eine Wärme liebende, eher mediterran verbreitete Art, die in Deutschland nur sehr verstreut vorkommt und hier als stark gefährdet eingestuft ist.
Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
Bunte Kronwicke (Securigera varia)
Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), aus Ansaat entstanden
Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine), im Ruhrgebiet eine häufige Orchidee
Die Mähnen-Gerste ...
... Hordeum jubatum, findet man dagegen nur selten im Ruhrgebiet
Verkannter-Saat-Mohn (Papaver confine = P. dubium subsp. confine)
Feld-Kresse (Lepidium campestre)
Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) und ...
... Inkarnat-Klee (Trifolium incarnatum) aus Ansaat...
Kleine Auswahl an Neophytischem
... genau wie der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) ...
... und der Höckerfrüchtige Wiesenknopf (Sanguisorba minor subsp. balearica, oder welchen Namen er auch immer gerade trägt ...)
Schmalblättriges Greiskraut ...
... Senecio inaequidens, aus Südafrika
Punktierter Gilbweiderich (Lysimachia punctata), eine verwilderte Zierpflanze aus Südeuropa, die den Bestäubern anstelle von Nektar Öl anbietet.
Gepflanzte Gehölze
Pfeifenstrauch, der auch Falscher Jasmin genannt wird...
... eine Philadelphus-Sorte
Schneeballblättrige Blasenspiere ...
... Physocarpus opulifolius, aus Nordamerika
Grau-Erle ...
... Alnus incana
Esskastanie (Castanea sativa) mit männlichen Blütenständen. Riecht sehr wenig gut...
Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare), riecht noch strenger. Heimisch in NRW, hier aber gepflanzt.
Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
Weibliches Exemplar mit unreifen Früchten
Kartoffel-Rose ...
... Rosa rugosa
Hecht-Rose (Rosa glauca)
Eine Rosengalle der Gewöhnlichen Rosengallwespe (Diplolepis rosae) an einer gepflanzten Wein-Rose (Rosa rubiginosa)
Essigbaum (Rhus typhina) aus Nordamerika
Kupfer-Felsenkirsche (Amelanchier lamarckii) aus Nordamerika
Späte Traubenkirsche (Prunus serotina) aus Nordamerika
Schmalblättrige Ölweide (Elaeagnus angustifolia) aus Asien
Man nähert sich mit flinken Schritten ...
... in Serpentinen dem Gipfel.
Längst ist die Baumgrenze erreicht
Angekommen: Der Gipfel der Hertener Alpen
Und immer noch lässt neues Bergematerial ...
... die Halde weiter wachsen
Gar keine Pflanzen mehr.
Stolpersteine
Am Hangfuß ein Teich mit...
... dem Salzschwaden (Puccinellia distans)
... und der Falschen Fuchs-Segge (Carex otrubae)
Aber auch viel Eingebrachtes, wie der Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum), wohl auch hier eingesetzt oder mit Pflanzmaterial eingeschleppt.
Fischen nach Botanik
Paarungsrad der Königslibelle (Anax imperator)
Weibchen einer Königslibelle (Anax imperator) bei der Eiablage
Große Pechlibelle (Ischnura elegans) mit Beute
Im Bereich Zukunftsstandort Ewald in angelegten Gewässern
Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
Großes Granatauge (Erythromma najas)
Und sogar eine fleischfressende Pflanzenart, der Verkannte Wasserschlauch (Utricularia australis), der hier aber sicherlich eingesetzt oder mit Pflanzmaterial verschleppt wurde.
Das Kinderprogramm
Teilnahme an der EM auch für die Kleinen
Raten mit Stoppuhr, ...
... ein Spiel für Jung und ...
... älter
Verkündigung der Sieger nach den verschiedenen Altersklassen
Treffen zum gemeinsamen Essen und Trinken
Tausendfüßler-Balance
Erste Ergebnisse
Jagdstücke (mouse it!)
Beim Abschlusstreffen...
... und natürlich immer gern gesehen: Mitglied werden :-)
Ansprechpartner: Armin Jagel