Exkursion zum Kyffhäuser 02.06.2010-06.06.2010
Kapitel: Einleitung / Wipperdurchbruch / Artener Solgraben / Bottendorfer Hügel / Kyffhäuser Südhänge / Schmücke
Geiseltal - 05.06.2010






Geiseltal
Das Geiseltal zwischen Merseburg und Mücheln zählt zu den flächenmäßig größten Folgelandschaften des Braunkohletagebaus des Landes Sachsen-Anhalts. Die Kohleförderung (erste urkundliche Erwähnung 1698) wurde 1993 eingestellt. Durch den Abbau entstand ein Tagebaurestloch von rund 2.600 ha Fläche. Mit der beginnenden Flutung 2003 fiel der Startschuss für die Entstehung des größten künstlich angelegten Sees Deutschlands. Mit Flutungsende im Jahr 2010 soll eine Betreibung der zu schaffenden Gewerbe- und Erholungsstandorte unter Einbeziehung der vorhandenen Naturschutzgebiete beginnen (MARINA MÜCHELN GMBH o. J.).
Berühmt ist der Geiseltalsee, zusammen mit dem angrenzenden Runstedter See und der Umgebung von Merseburg, für die Population des Bienenfressers (Merops apiaster). Dieser farbenprächtige Vogel zieht aktuell in Deutschland Naturliebhaber und Vogelkundler wohl mehr in seinen Bann, als jede andere Vogelart. Schon die aufgrund der Farbenpracht sehr ausführlich ausfallende Gefiederbeschreibung des NABU Sachsen-Anhalts macht die Schönheit dieses Vogels deutlich: "kastanienbrauner Kopf und Nacken, der in einen bräunlich-goldgelben Rücken übergeht; [
] die Unterseite ist durch eine gelbe, mit schwarzem Strich begrenzte Kehle gekennzeichnet, Brust und Bau sind grünlich-blau bis türkisgrün gefärbt; [
] die Schwanzfedern sind dunkel gefärbt, mit grünblauen Außensäumen, [
] die Handschwingen sind grünlichblau gefärbt, die Armschwingen rotbraun mit schwärzlicher Spitze" (NABU SACHSEN-ANHALT 2007: 7). Der Name "Bienenfresser" resultiert übrigens daraus, dass das Männchen zur Balzfütterung dem Weibchen wiederholt Bienen als "Brautgeschenk" überreicht. Seine Bruthöhlen gräbt der Vogel im Geiseltal fast ausschließlich in senkrechte Erdabbrüche, Erosionsrinnen oder Steilwände, die bis zu mehreren Metern hoch sind und aus Löss, Lehm oder festen Sandschichten bestehen (NABU SACHSEN-ANHALT 2007).
Der NABU Sachsen-Anhalt engagiert sich in beeindruckender Art und Weise für den Schutz dieser seltenen Vögel, die seit 1990 in Sachsen-Anhalt brüten. Der Bestand von 500 Bienenfresser-Brutpaaren ist derzeit wohl der größte in Deutshland. Mehr als 80 Prozent der geeigneten Steilwände befinden sich in Sand-, Kies-, Ton- oder Braunkohlegruben. Leider werden diese Steilwände seltener, so dass immer mehr geeignete Brutplätze wegfallen. Ein vom NABU Sachsen-Anhalt ins Leben gerufene Artenschutzprojekt hat den Grundstein gelegt, um neue Steilwände und Brutplätze für den Bienenfresser anzulegen. Um dieses Projekt zu unterstützen ist der NABU auf Spenden angewiesen. Wer dies unterstützen und dazu beitragen möchte, dass dieses einmalige Gebiet zur Kinderstube für zahlreichen Bienenfresser wird, der kann einen Betrag - egal in welcher Höhe - auf ein eigens eingerichtetes Spendenkonto des NABU Sachsen-Anhalts überweisen. Nähere Informationen sind auf der Internetseite http://sachsen-anhalt.nabu.de/projekte/bienenfresser/ (Dieser Link ist leider nicht mehr verfügbar) zu erfragen.











Kurzer Besuch
im Botanischen Garten Halle









Männer putzen sich übrigens frühestens JETZT die Zähne ...


Ansprechpartner: Armin Jagel
Ingo Hetzel
Kyffhäuser Südhänge Geiseltal Schmücke