Exkursion der LÖK-AG (Ruhr-Universität Bochum) nach Südwestdeutschland und in die Vogesen im Mai 2009
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Vogesen
Die Vogesen bilden das den Oberrheingraben im Westen begrenzende Spiegelbild zum Schwarzwald auf östlicher Seite. Den geologischen Untergrund bilden vorwiegend Granite und Gneise. Zum Oberrheingraben vermittelt die durch Staffelbrüche gestufte Vorbergzone, in der auch Gesteine des Trias und des Jura auftreten. Die Vogesen stellen das erste große Hindernis für die feuchten atlantischen Luftmassen dar, weshalb hier auch höhere Niederschläge fallen als im Schwarzwald. Dies ist auch der Grund, weshalb die Vogesen stärker vergletschert waren. Zeugen der Gletscher sind u. a. Moränenablagerungen und der Karsee Lac Blanc (s.u.).

Bevor es aber in die Vogesen ging, gab es noch einige Ziwschenstopps im Oberrheingraben und auf Halbtrockenrasen und Trockenrasen der Vorbergzone im Elsass.
Kurzer Stopp im Oberrheingraben am Straßenrand









Und ein bisschen Dorfidylle ...
... mit Klapperstorch


Flora der Trockenrasen im Elsass (Kalkgebiete um Westhalten)



















Auf der Suche nach dem Diptam












Und nun endlich rauf in die Vogesen!
Höhenzonierung der Vegetation
Die Vogesen weisen eine bemerkenswerte Höhenzonierung der Vegetation auf. Über dem Buchenwald der
(sub-)montanen Stufe folgt natürlicherweise ein Mischwald mit Weiß-Tanne (Abies alba), Berg-Ulme (Ulmus glabra), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und Eichen. Unklar ist, ob auch die Fichte (Picea abies) aus eigener Kraft den Sprung vom Schwarzwald über den Rhein bis in die Vogesen geschafft hat, oder ob sie hier erst durch den Menschen hingelangte. Ihr Anteil hat sich infolge von Aufforstungen in jedem Fall deutlich gegenüber eventueller natürlicher Vorkommen erhöht.

Kurzer Zwischenstopp in einem Wald aus Tanne (Abies alba) und Esskastanie (Castanea sativa). Im Unterwuchs:


Die Pflanzen werden montaner




Am Hauptkamm der Vogesen
Das Besondere der Höhenzonierung ist, dass der Nadelwald nach oben hin wieder von einem Rotbuchen-Wald abgelöst wird. Hierfür gibt es mehrere Erklärungsansätze:
1. In den sehr schneereichen Vogesen leiden die Nadelbäume unter der hohen Schneelast.
2. Beginnt der Schnee zu tauen, bildet sich in der Schneedecke ein Schmelzwasserfilm auf den Tannennadeln. In diesem Milieu gedeiht ein schädlicher Pilz auf den Nadeln.
3. Aufgrund der Isolierung durch die mächtige und langsam abtauende Schneedecke bleibt der Boden im Frühjahr für lange Zeit gefroren. Beginnt die Tanne im Frühjahr zu früh mit der Transpiration, kommt es zu Trockenschäden (Frosttrocknis), da dem gefrorenen Boden kein Wasser entzogen werden kann.
In den stark windexponierten Kammlagen wird die Buche immer kleinwüchsiger und fällt schließlich ganz aus. Im Bereich der Gipfelheiden finden sich endemische Arten und Glazialrelikte.
















Botanik am Lac Blanc, ein Karsee auf 1.052 m NN

Bei Karen handelt es sich um die sesselförmigen Ursprungskessel von Gletschern, die von steilen Felswänden umgeben sind und nur zur einer Seite hin eine Öffnung besitzen, durch welche sich der Gletscher ins Tal ergoss (vgl. Feldsee im Schwarzwald).






Auf den Bergwiesen


Ville d´Eguisheim


Ansprechpartner: Armin Jagel
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