Exkursion: Ennepe-Ruhr-Kreis, Ennepetal, Siepenbachtal bei Peddenöde - 01.09.2018
Der Siepenbach bei Peddenöde ist ein rechter Zufluss der Ennepe und liegt geologisch im Gebiet der Hohenhöfer Schichten, die charakterisiert sind durch rote und grüne Schiefer und Grauwacken. Sie markieren den Übergang vom Unterdevon zum Oberdevon. Die Ennepe zeigt im Gebiet zwischen Halver und Ennepetal ein recht starkes Gefälle, was wiederum zur Folge hat, dass die sie speisenden Bäche selbst stark in den Felsboden des Untergrundes einschneiden. Dies trifft auch auf das Tal des Siepenbachs zu, das Ziel der Exkursion war. Das Gebiet zeichnet sich nicht nur durch seine landschaftliche Schönheit, sondern auch durch einige floristische und faunistische Besonderheiten aus, die zum Teil bereits montane Einflüsse erkennen lassen. Das Tal beherbergt an einem wasserzügigen Hang außerdem ein großes und sehr wahrscheinlich altes Vorkommen des im südwestfälischen Bergland seltenen Winter-Schachtelhalmes (Equisetum hyemale) (LANGHORST 1961). Aufgrund des klonalen Wachstums von Schachtelhalmen und der Seltenheit der Art im Gebiet könnte es sich um eine einzige Pflanze handeln, die auf ein einzelnes, lange zurückliegendes Ansiedlungsereignis durch Sporenanflug zurückgeht.
Das Vorkommen wurde zum Anlass genommen, vor Ort alle in Deutschland und Mitteleuropa vorkommenden Arten und Hybriden der Untergattung Hippochaete anhand von Lebendmaterial vorzustellen und zu vergleichen.
Leitung: Marcus Lubienski & Dr. Armin Jagel
Literatur HAEUPLER, H., A. JAGEL, & SCHUMACHER, W. 2003: Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen in Nordrhein-Westfalen. – Recklinghausen. L ANGHORST, W 1961: Der Winterschachtelhalm in einem Nebental der Ennepe. – Natur und Heimat 21: 93-94. RUNGE, F. 1949: Der Rote Fingerhut im Münsterland. - Natur & Heimat (Münster) 9, Beih.: 10-13. RUNGE, F. 1990: Die Flora Westfalens. 3. Aufl. - Münster