Exkursion: Bergheim, Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus, 11.06.2016
Nahe Bergheim wurde bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts Braunkohle entdeckt, die zuerst durch private Grundbesitzer und ab Ende 19. Jhdt. industriell erschlossen wurde. Die Ära der Großtagebaue begann nach dem Zweiten Weltkrieg, die Erschließung des Tagebaus Bergheim Ende der 1970er Jahre. Braunkohle von hoher Qualität wurde hier von 1984-2002 in großem Maßstab gefördert. Dann wurde die Grube schrittweise bis 2009 mit Abraum aus dem benachbarten Tagebau Hambach verfüllt und bis 2012 rekultiviert.
Das Rekultivierungsgebiet hat eine Gesamtfläche von 674 ha, davon entfallen 461 ha auf Landwirtschaft (davon ca. 100 ha mögliche Siedlungsfläche) und ca. 213 ha auf Forstwirtschaft (davon ca. 10 ha Feuchtbiotop). Bei der Rekultivierung wurden ökologische und landschaftsgestalterische Gesichtspunkte berücksichtigt, so wurden 2-3 m breite Feldraine angelegt und Heudrusch von Rheinischen Wiesen sowie Einsaaten mit zertifiziertem Regio-Saatgut vorgenommen. Letzteres wurde offenbar auch eingesät am Rand breiter Wander- und Radwege, die für Erholungszwecke angelegt worden waren. Ferner wurde ein "Erinnerungsstättenkonzept" mit Gedenksteinen zur Zeit vor und während des Bergbaus realisiert. Zur Oberflächenentwässerung wurden drei Gräben in waldreichen Korridoren angelegt.
Bei der gemeinschaftlichen Exkursion vom Bochumer Botanischen Verein und dem Verein Niederrhein (Botanik AG) wurde die Flora des angelegten Immissionsschutzwaldes untersucht, der in den 1980er Jahren am und nördlich vom Wanderparkplatz Neusser Straße angepflanzt worden war. Ferner suchten wir den Rand des jungen Pionierwalds, den Rand landwirtschaftlicher Rekultivierungsflächen, Grünzonen entlang der Gräben und Waldflächen sowie den Rand der breiten Wege auf kiesig-sandigem Boden lückige Sandmagerrasen und Wieseneinsaaten auf.
Leitung: Dr. Regina Thebud-Lassak















Gehölze










Im Wald
















An mageren Wegrändern








In einem eingesäten Blühstreifen








In einem feuchten Graben














Ansprechpartner: Armin Jagel