Exkursion: Mittelwestfalen, Doldenblütler-Workshop, Teil 1 - 04.06.2016
Die Bestimmung von Doldenblütlern bereitet nicht nur Anfängern manchmal Schwierigkeiten. Zwar ist das Ruhrgebiet kein "Hotspot" dieser Gewächse, umso besser kann man sich allerdings die hier vorkommenden Arten einprägen. So sollen in einem zweiteiligen Exkursions-Workshop die Arten anhand ihrer Merkmale - sowohl blühend als auch vegetativ - vorgestellt werden, insbesondere auch in ihrer Abgrenzung gegeneinander.
Beim ersten Teil Anfang Juni standen die im Frühsommer blühenden Arten im Mittelpunkt.
Im Rahmen dieser Autoexkursion wurden 6 verschiedene Standorte im Kreis Unna angefahren, an denen häufige Doldenblütler, aber auch einige Seltenheiten gezeigt werden konnten. Der zweite Teil des Workshops findet am 30.07.2016 statt.
... finden wir schon die ersten, allerdings angepflanzten, Doldenblütler im Bauerngarten der Ökologie-Station Bergkamen
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Der Geruch ist bekannt von Tee
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Fenchel (Foeniculum vulgare)
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und von Suppenwürze: Liebstöckel oder auch Maggikraut (Levisticum officinale)
Beide Arten blühen (später im Jahr) im Gegensatz zu den meisten anderen Doldeblütlern gelb
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Allerdings am Rande eines Beetes auch wildwachsendes: Hunds-Kerbel ...
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... Anthriscus caulis mit stacheligen Früchten und fein gefiederten Blättern
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Es geht ab in die benachbarte Wiese: Am Saum zwei Kälberkropf-Arten
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Der Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum), ...
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... hier zunächst die Früchte,
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... besitzt vergleichsweise wenig aufgefiederte Blätter
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und einen überall stark borstigen Stängel
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Beim Knolligen Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum) hingegen ...
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... sind die Blätter viel feiner gefiedert,
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der Stängel ist bereift
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und nur unten borstig. Beide Arten sind giftig und wirken berauschend.
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Viel leichter zu erkennen: ...
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... der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylum)
Weiterfahrt zum Dattel-Hamm-Kanal
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Der Japanische Klettenkerbel (Torilis japonica) blüht viel später
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Blätter
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An einem zufließendem Bach ein weiterer Doldenblütler: die Berle oder Aufrechter Merk (Berula erecta)
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Ebenfalls noch nicht blühend, aber weit verbreitet: Wilde Möhre (Daucus carota)
In der Siedlung in Kamen-Methler
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Ärgernis für manchen Gartenbesitzer, aber sehr gesund ...
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... Giersch (Aegopodium podagraria). Und endlich mal wieder einfach zu erkennen.
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In einem Acker wird es wieder schwieriger
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Hundspetersilie im engeren Sinne (Aethusa cynapium subsp. cynapium)
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Eine typische Pflanze der Wiesen, aber auch schon mal am Straßenrand: Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris) ...
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... mit fein geteilten Blättern
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... und für die Gattung typisch: geschnäbelte Früchte
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Dann wieder eine Besonderheit ...
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... der Gold-Kälberkropf ...
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... Chaerophyllum aureum
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Und wieder der häufige Taumel-Kälberkropf am Straßenrand
Brache der ehemaligen B1 in Unna-Massen
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die giftigste Pflanzenart Mitteleuropas ...
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... erreicht stattliche Höhen
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Gefleckter Schierling
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Conium maculatum
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mit dem typischen gefleckten Stängel
Auf einer Brachfläche in Schwerte ...
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... wieder eine Rarität: Byzantinischer Kälberkropf (Chaerophyllum byzantinum) ...
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... ähnelt Giersch ...
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... hat aber einen stark würzigen Geruch und wird in der türkischen Küche gerne verwendet
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Möglicherweise wurde er durch türkischstämmige Mitbürger hier eingeschleppt
Nach einer kleinen Stärkung am örtlichen Supermarkt geht es zum letzten Standort, einem Straßenrand mit einem größeren Bestand der fremden Bibernelle (Pimpinella peregrina)
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Der Bestand entstammt einer Ansaat
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Die Fremde Bibernelle hat typische rundliche Fiederblättchen
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und blüht vergleichsweise früh im Gegensatz zu den heimischen Arten der Gattung ...
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... die uns auf dem zweiten Teil des Workshops versprochen wurden