Exkursion: Düsseldorf, NSG Urdenbacher Kämpe - 08.09.2007

Die Urdenbacher Kämpe ist entstanden, als im 14. Jahrhundert der Rhein bei einem starken Unwetter seinen Lauf änderte und geradlinig weiterfloss. In der zurückbleibenden ehemaligen Rheinschleife bildete sich in den nachfolgenden Jahrhunderten eine interessante Auenlandschaft aus, in der sich noch immer die wohl am besten ausgebildeten Auenwälder am Niederrhein befinden. Bei großen Hochwassern wird noch immer das gesamte Gebiet überflutet. Im Gebiet findet man neben vielen heimischen aue-typischen Arten auch eine Reihe von Neophyten, die stellenweise die Vegetation dominieren. Auf einem erheblichen Anteil des Gebietes sind allerdings landwirtschaftliche Flächen mit zumeist Maisäckern vorhanden.
Eigentlich war es außerdem geplant, für den Rhein typische Pflanzen aufzusuchen, die sich im Spätsommer auf den trocken gefallenenen Kiesufer einfinden. Aufgrund des regenreichen Sommers 2007 und mehreren Hochwasserereignissen war die Ausbeute allerdings sehr dürftig, auch weil der Wasserstand noch immer hoch war. Das Wetter war ebenso dürftig, lausig könnte man sagen, fotografentechnisch unbefriedigend aber wenigstens (fast) trocken

Leitung: Corinne Buch & Armin Jagel

Protokoll

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Der Rhein bei der Urdenbacher Kämpe (© A. Jagel)
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© A. Jagel
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Achillea ptarmica
Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica, © A. Jagel)
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Brassica nigra
Schwarzer Senf (Brassica nigra, © A. Jagel)
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Heracleum mantegazzianum
verblühte Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum, © C. Buch)
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Stachys palustris
Sumpf-Ziest (Stachys palustris, © A. Jagel)
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Cichorium intybus
Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus, © C. Buch)
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Echtes Seifenkraut (Saponaria officinalis, © A. Höggemeier)
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Zucker-Spitzklette (Xanthium saccharatum, © A. Jagel). Ein Neophyt, der in NRW eine typische Rheinpflanze ist.
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Einzelner Fruchtstand, die "Spitze Klette" (© A. Jagel)
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Nordamerikanische Seide ... (© A. Jagel)
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... Cuscuta campestris, ein Neophyt aus Nordamerika (© C. Buch)
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© A. Jagel
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Ebenfalls typisch für die Rhein-Ufer und -Wiesen, aber heimisch, der Feld-Mannstreu (Eryngium campestre, © A. Jagel)
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Kurzer Genuss einer aufbrechenden Wolkendecke (© A. Jagel)
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Am Wegesrand die Westliche Schwarznessel (Ballota nigra subsp. meridionalis, © A. Jagel). Die Unterart ist an der Form der Kelchzähne zu erkennen.
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Eisenkraut (Verbena officinalis, © C. Buch)
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Die Aue und wie der Mensch sie nutzt (© A. Jagel)


Und ein bisschen was von beackerten oder brachliegenden Äckern

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Quirl-Borstenhirse (Setaria verticillata s. str., © A. Jagel)...
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... typischerweise ein Unkraut in Maisäckern (© A. Jagel)
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Topinambur (Helianthus tuberosus, © A. Jagel) auf einem Feld, aber auch verwildert in der Aue
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Die Wurzelknollen des Topinambur können wie Kartoffeln verwendet werden, aufgrund des Speicherstoffes Inulin statt Stärke auch von Diabetikern (© A. Jagel)
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Saat-Wucherblume (Chrysanthemum segetum, © A. Jagel), eine Rote-Liste-Arte, die hier aber in einem Wildacker angesät wurde
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Wilde Malve (Malva sylvestris, © A. Jagel), ebenfalls im Wildacker eingesät

 

Und noch ein Abstecher in den Altarm in der Urdenbacher Kämpe

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Die Vegetation wird zu einem erheblichen Teil durch Neophyten bestimmt, hier große Bestände des Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera, © A. Jagel)
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Neben dem Japanischen Staudenknöterich (Fallopia japonica) und dem Sachalin-Stauden-Knöterich (Fallopia sachalinensis) auch die Hybride, der Bastard-Staudenknöterich (Fallopia ×bohemica) (© A. Jagel)
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Linsen: ... (© C. Buch)
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Teichlinse (Spirodela polyrhiza), Kleine Wasserlinse (Lemna minor) und Winzige Wasserlinse (Lemna minuta) zusammen aus dem Altarm gefischt (© C. Buch)
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Testen des Geruchssinnes an einer Minze (© C. Buch)
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Ein Grund für die Auswahl des heutigen Exkursionsgebietes, das Orangefarbene Springkraut (Impatiens capensis) aus Nordamerika. Die Art ist hier 1998 das erste Mal in NRW aufgetreten (vgl. KNEBEL 1999), eingebürgert und wurde mittlerweile auch an anderen Stellen am Rhein gefunden (© A. Jagel).
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Die Vorsitzende bei einem Foto zur einer "Against Blue Sky"-Serie, allerdings die Sache mit dem Blue Sky war an diesem trüben Tag etwas kritisch... (© A. Jagel)
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... nämlich so! Einheitliche Meinung, dass es sich bei dem Orangefarbenem Springkraut um eine attraktive Art handelt, positiv auch anzumerken, dass es nicht so impertinent stinkt, wie das Drüsige Springkraut (© C. Buch)


Und doch auch ein bisschen was Heimisches

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Flatter-Ulme (Ulmus laevis) stark gefährdet in NRW (Rote Liste 2) (© A. Jagel)
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Europäische Nesselseide (Cuscuta europaea), eine der heimischen Nesselseiden. Sie tritt in NRW in Flussauen verbreitet auf und parasitiert besonders auf der Großen Brennnessel und Hopfen (© A. Jagel)
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uuuuuund - hepp ... (© C. Buch)
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jaaaaaah - ein Tausenblatt (© C. Buch)
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Sommerform des Landkärtchens (Araschnia levana, © A. Jagel)
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Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima, © C. Buch)

Eine kleine Literaturauswahl
KNEBEL, I. 1999: Impatiens capensis MEERB. in der Urdenbacher Kämpe. Erster Nachweis dieses Springlrauts in NRW? - Flor. Rundbr. 32(2): 123-125.
SCHMITZ, U. & VERBÜCHELN, G. 1997: Flora und Vegetation am Altrhein bei Düsseldorf-Urdenbach. - LÖBF-Mitt., 4/97: 85-96.
SCHMITZ, U. 2003: Impatiens capensis MEERB. am unteren Niederrhein, weitere Ausbreitung und standörtliche Einnischung des Orangeblütigen Springkrautes. - Flor. Rundbr. 37(1): 31-36. Bochum.
SCHMITZ, U. & LÖSCH, R. 2005: Neophyten und C4-Pflanzen in der Auenvegetation des Niederrhein. - Decheniana 158: 55-77. Bonn.
 

Ansprechpartner: Armin Jagel