Pflanzen der Industriebrachen im Ruhrgebiet
Brachen der Montanindustrie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen im Ruhrgebiet, insbesondere dann, wenn sie strukturreich sind und großflächige offene Lebensräume auf industrietypischen Rohbodensubstraten, wie Kohlereste, Bergematerial oder Gleisschotter aufweisen. Im Gegensatz zu Wiesen und Äckern, die heute oft stark übernutzt und viel zu nährstoffreich sind, siedeln auf Industriebrachen eine ganze Reihe an Magerkeitszeigern, die an ihrem ursprünglichen Standort nicht mehr vorkommen oder sehr selten geworden sind und daher auf der Roten Liste stehen. Dazu kommen einige Neophyten, die zusammen mit den heimischen Arten die äußerst artenreichen Pionierfluren bilden, die in dieser besonderen Artenzusammensetzung einzigartig sind.
Die hohe Artenvielfalt und die durchaus sehr heterogene Flora auf verschiedenen Substraten und in den jeweiligen Sukzessionsstadien macht es unmöglich, hier alle auf Industriebrachen vorkommenden Arten darzustellen. Vermutlich sind dies im Ruhrgebiet insgesamt über 1000 verschiedene Pflanzensippen, was mehr als ein ein Drittel der Flora NRWs und etwa ein Fünftel der Flora Deutschlands ausmacht.
Daher werden hier hauptsächlich charakteristische Arten junger Sukzessionsstadien abgebildet und Arten, die einen Schwerpunkt innerhalb der Industrienatur besitzen. Zusätzlich sind einige Seltenheiten unserer Industriebrachen aufgeführt, die Beachtung verdienen.