Exkursion: Tour der Ruhr - Kanu-Botanik zwischen Bochum-Stiepel und Bochum-Dahlhausen - 01.08.2010
Die Ruhr wird von Anrainern gerne als "sauberster Industriefluss Deutschlands", ja sogar "Europas" bezeichnet. Fest steht jedenfalls, dass sie in ihrer Historie nicht so stark gelitten hat wie die Emscher, die im Zuge der Industralisierung des Ruhrgebiets als Fluss aufgegeben wurde und als Abwasserkanal fungierte. Die Ruhr dagegen blieb zur Trinkwassergewinnung als verhältnismäßig naturnaher Fluss erhalten und somit vor Zerstörung und Verschmutzung bewahrt. In den letzten Jahrzehnten ist sie offensichtlich noch sauberer geworden und fließt im Bochumer Abschnitt relativ idyllisch und ruhig daher. Die Ufer sind für Botaniker aufgrund von Schleusen und Wassergewinnungsanlagen vielerorts nicht erreichbar, weswegen es nahe lag, sie von der anderen Seite her aufzusuchen. Die 12-köpfige Exkursionsgruppe ging also in Bochum-Stiepel am Wirtshaus "Alte Fähre" an Bord und arbeitete sich flussabwärts über Hattingen-Winz und -Niederwenigern nach Bochum-Dahlhausen Stück für Stück an den Ufern entlang. Viele Neophyten prägen hier z. T. in Dominanzbeständen das Bild, aber es sind auch noch Reste der ursprünglichen, heute selten gewordenen Ruhr-Flora zu finden. Mal ganz abgesehen von den schönen botanischen Funden war die Tour sowohl landschaftlich, als auch (für Kanu-Anfänger) nervlich ein Erlebnis!