Exkursion: Briloner Hochfläche: Alme, Nehder Kopf und Schwarzes Haupt  - 26.04.2009

Die Briloner Hochfläche ist ein devonisches Massenkalkgebiet mit Hochflächencharakter, der aber nicht so konsequent einheitlich plateauartig ausgeprägt ist, sondern sich im größeren Westteil durch ein stärker hügeliges Gebiet auszeichnet, während der kleinere Ostteil tatsächlich eher eine Plateaufläche ist. Getrennt werden beide Gebiete durch das Immental, das von Norden her in die Hochfläche reicht. Bei unserer Exkursion haben wir uns auf den Westteil beschränkt. Pflanzengeographisch ist die Briloner Hochfläche bemerkenswert, weil sie im Regenschatten der angrenzenden bewaldeten Bereiche liegt und viele der Kalkkuppen durch ihre Ausrichtung (südliche Expositionen) mit entsprechender Erwärmung subkontinentalen bis submediterranen Arten die Realisierung eines letzten Teilareals nach Nordwesten ermöglichen, bevor die kühlen Waldgebiete einsetzen, die dann kaum noch überschritten wurden. Durch den weitgehenden Offenlandcharakter betrifft dies neben entsprechenden Waldarten vor allem Arten der Kalk-Halbtrockenrasen (Mesobrometum, Gentiano-Koelerietum).

Leitung Götz H. Loos

Protokoll

Dorf Alme
Treffpunkt unserer Exkursion. Hier trifft der Kalk der Hochfläche auf die Tonschiefer (Malm, Unterkarbon) am Südrand des Alme-Möhne-Hügellandes. Durch die Verwerfung zwischen beiden Gesteinen erreicht das in den verkarsteten Kalk eingesickerte Oberflächenwasser die dichte Tonschieferschicht und wird als artesische Quellen zu Tage befördert. Durch die Menge der Quellen sind die Bäche sofort sehr wasserreich und vergleichsweise breit (so an der Straße nach Nehden während der Fahrt zum ersten Exkursionsziel).

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Exkursion Briloner Hochfläche 2009-04-26
Treff am Bahnhof Alme (© A. Jagel)
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Ortserläuterungen und Festlegung der Route (© C. Buch)


Nehder Kopf

Kalkberg im Norden der Hochfläche im Bereich des Immentals, so dass hier noch ausgedehntere Wälder vorhanden sind, die in den zentralen Bereichen der Hochfläche heute ganz fehlen. Diese Wälder sind artenreiche Buchenwälder vom Typ des Waldmeister-, Orchideen- und Waldgersten-Buchenwaldes. Durch die angrenzende Lage zum Tal sind außerdem ausgedehntere Gebüsche, Säume, Wiesen und Weiden mit ihren Rainen (teils mit interessanten Buckelrainen) vorhanden.

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Exkursion Briloner Hochfläche 2009-04-26
Auf einer Böschung auf Kalk: ... (© A. Jagel)
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... eine Kontinentale, die hier an der Verbreitungsgrenze wächst ... (© A. Jagel)
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und gerne mal den wissenschaftlichen Namen wechselt: das Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana = tabernaemontani = verna, © A. Jagel)
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Die Buchen blühen (© C. Buch)

Die ersten Frühblüher

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Hohler Lerchensporn (Corydalis cava), sogar schon fruchtend (© C. Buch)
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Eine Nachblüte des Leberblümchens (Hepatica nobilis, © C. Buch)
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Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura, © A. Jagel)
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Berg-Goldnessel (Lamium montanum), ... (© A. Jagel)
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... die wirklich echte s. str. (© A. Jagel)
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Einblütiges Perlgras (Melica uniflora, © C. Buch)
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... mit dem charakteristischen, einzigartigen Zahn (© C. Buch)
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© C. Buch
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© P. Gausmann
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Analyse der Leichen des Vorjahres: Benekens Wald-Trespe (Bromus benekenii, © C. Buch)


Schwarzes Haupt
In der Nähe der Dörfer Rösenbeck und Messinghausen liegt dieser ziemlich steile Berg mit seinen Syrosem- und Rendzinaböden am Südrand der Hochfläche. Die Waldgersten-Buchenwaldgesellschaften sind sehr artenreich und enthalten einige sehr bemerkenswerte Arten an der absoluten Nordwestgrenze ihrer Verbreitung (z. B. Bupleurum longifolium).

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Dem Gold-Hahnenfuß seine verschiedenen Blatttypen... (© C. Buch)
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... Ranunculus auricomus agg. (© A. Jagel)
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Exkursion Briloner Hochfläche 2009-04-26
© P. Gausmann
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Bastard-Wald-Veilchen (Viola ×bavarica, P. Gausmann)
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Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), ein Kalkzeiger (© A. Jagel)
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Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris, © C. Buch)
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Grüne Spinne schreitet über grüne Blätter, ... (© C. Buch)
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... blickt nach oben (© A. Jagel)
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© C. Buch
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Kleinste Bewohner des Waldes, die das Glück ein wenig trüben (der Zeck, die Zecke), ... (© A. Jagel)
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... bringen auch den Coolsten aus der Ruhe (© A. Jagel)


Großer Scheffelberg
Überwiegend als Grünland genutzter Kalkbergekomplex nahe der Stadt Brilon. Hier finden sich sehr artenreiche teils noch extensiv genutzte Weidenflächen mit allen typischen Arten der Kalk-Halbtrockenrasen, darunter vielen an der Nordwestgrenze ihrer Gesamtverbreitung. Die Offenländer gehen oft in hainartige Feldgehölze und dichtere Waldreste über, die im Kuppenbereich oft lessivierte, versauerte Böden mit typischen Säurezeigern besitzen.

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Exkursion Briloner Hochfläche 2009-04-26
Die Fotografen sammeln sich, ... (© A. Jagel)
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... eine Seltenheit ist zu vermelden: ... (© A. Jagel)
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... Anemone ×lipsiensis (= Anemone ×intermedia), ... (© C. Buch)
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die Hybride zwischen Anemone nemorosa und A. ranunculoides (© A. Jagel)
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Wiesen-Schlüsselblume... (© P. Gausmann)
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... Primula veris (© P. Gausmann)
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Rauhaariges Veilchen (Viola hirta, © C. Buch
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Blaugrüne Segge (Carex flacca, © C. Buch)
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Stille Beobachter im Gras, Teil 1: Frühlings-Segge (Carex caryophyllea, © A. Jagel)
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Stille Beobachter im Gras, Teil 2: Antennen ausgefahren, der Feld-Maikäfer (Melolontha melolontha, © A. Jagel)
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Halbtrockenrasen ... (© P. Gausmann)
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... machen Spaß (© C. Buch)

 

Ansprechpartner: Armin Jagel