Exkursion: Ratingen: Frühblüher im Angertal - 09.04.2016 Der Angerbach entspringt in Wülfrath und mündet nach 36 km in Duisburg in der Rhein. Während das NSG Angerbachtal naturräumlich noch gerade zum Bergland zählt und sich durch eine stark eingeschnittene Schlucht mit Felshängen auszeichnet, tritt der Angerbach bereits wenige km flussabwärts ins Niederrheinische Tiefland ein. Innerhalb des NSGs bildet der Angerbach zahlreiche Mäander mit Prall- und Gleithängen und zeitweise überflutete Auenbereiche mit Feuchtwäldern und -wiesen. Aufgrund des hohen Basenreichtums sind hier zahlreiche charakteristische kalkliebende Frühblüher zu finden. An den Felshängen siedeln neben bodensaurem Hainsimsen-Buchenwald mit seinen typischen Arten auch basenreichere Waldstandorte, die durch die mächtigen Lössablagerungen der Mettmanner Lössterrassen geprägt sind. Die berühmte historische Angertalbahnlinie, auch Kalkbahn genannt, transportiert noch heute Kalk aus Steinbrüchen im Rheinland ins Ruhrgebiet, wo dieser für die Verhüttung von Eisenerz verwendet wird. Unsere Exkursion führte vom Wanderparkplatz "Steinkothen" bis zur Angermühle und auf der anderen Bachseite entlang der Kalkbahn wieder zurück, von wo aus man eine schöne Sicht auf das Bachtal hat.
Leitung: Corinne Buch & Sabine Hurck
Bildseite Frühblüher
Protokoll
Der Treffpunkt füllt sich (© C. Buch)
Grußworte und Einführung ins Gebiet (© C. Buch)
Am idyllischen Angerbach ... (© C. Buch)
© K. Adolphy
geht es direkt botanisch zur Sache (© C. Buch)
© R. Thebud-Lassak
Frühblüher in der Angerbachaue: auch andernorts häufig, das Weiße Buschwindröschen (Anemone nemorosa , © C. Buch)
Dagegen eine wahre Seltenheit und fast nur auf Kalkstandorten: das Gelbe Buschwindröschen (Anemone ranunculoides , © C. Buch)
Der Vergleich der Blätter zeigt, dass eine Unterscheidung auch vegetativ möglich ist (© C. Buch)
Ebenfalls etwas Besonderes: Corydalis cava , ... (© R. Thebud-Lassak)
... der Hohle Lerchensporn in rotviolett ... (© C. Buch)
... und weiß (© C. Buch)
Auch typisch für Bachauen und Quellen im Bergland: das Gegenblättrige Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium , © C. Buch)
Seltener, kräftiger und wechselblättrig: das Wechselblättrige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium , © C. Buch)
Zierlich und etwas unscheinbar in der ganzen Frühblüherfülle: das Moschuskraut (Adoxa moschatellina ), ... (© C. Buch)
... während das allgegenwärtige Scharbockskraut (Ranunculus ficaria ) seine besten Zeiten schon hinter sich hat (© C. Buch)
Auch besonders für das Gebiet: ... (© C. Buch)
... die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior , © C. Buch)
In eine naturnahe Bachaue gehören ebenfalls Goldnesseln (Lamium galeobdolon agg.) ... (© C. Buch)
... und Wald-Ziest (Stachys sylvatica , © C. Buch)
Und auch die Gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus ) darf nicht fehlen (© C. Buch)
Schattenblümchen (Maianthemum bifolium ) in der Sonne (© C. Buch)
In den sumpfigen Waldbereichen findet man zwei zum Verwechseln ähnliche Arten: die Brunnenkresse (Nasturtium officinale agg.) ... (© C. Buch)
... und das Bittere Schaumkraut (Cardamine amara, © C. Buch)
Ein Blick ins Innere des Stängels offenbart: Nasturtium ist hohl... (© C. Buch)
... und Cardamine amara kompakt (© C. Buch)
Weitere Arten in der Aue verraten uns, dass wir uns im Bergland befinden: Hirschzungenfarn ... (© C. Buch)
... Asplenium scolopendrium , ... (© R. Thebud-Lassak)
... Bärlauch (Allium ursinum ) und ... (© C. Buch)
... Hänge-Segge (Carex pendula , © C. Buch). Alle drei gibt es bei uns im Flachland nur verwildert
An den felsigen Hängen wird es direkt bodensauer. Die Charakterart bodensaurer Buchenwälder im Bergland ist die Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides , © C. Buch)
Fuchssches Greiskraut (Senecio ovatus ) ... (© C. Buch)
... mit Blütenständen vom letzten Jahr (© C. Buch)
© C. Buch
Rippenfarn (Blechnum spicant ) ... (© C. Buch)
... mit sterilen und fertilen Blättern und ... (© C. Buch)
... reichlich Nachwuchs (© C. Buch)
Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella , © C. Buch)
Sonstige Arten an den Wegrändern: Aronstab (Arum maculatum ) ... (© C. Buch)
... mit sich entwickelndem Blütenstand (© C. Buch)
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata , © C. Buch)
Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa , © C. Buch)
Nicht mehr aus unserer Landschaft wegzudenken: einige häufige Neophyten wie die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum ), ... (© C. Buch)
... treibt neu aus (© C. Buch)
Und Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera ): Reste vom letztem Jahr und ... (© C. Buch)
... frische Keimlinge (© C. Buch)
Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica , © C. Buch)
© C. Buch
© C. Buch
Vergleich von Schwarzem Holunder und Trauben-Holunder (Sambucus nigra und racemosa , © C. Buch)
Naturschutzmaßnahmen für Ringelnattern auf einer Feuchtwiese (© C. Buch)
© C. Buch
© R. Thebud-Lassak
Die Angermühle (© C. Buch)
Misteln (Viscum album ) auf einer alten Pappel (© R. Thebud-Lassak)
Das Highlight für alle Eisenbahnfans: die berühmte Angerbahnlinie (© C. Buch)
Auch auf den Gleisen lässt sich Interessantes entdecken (© R. Thebud-Lassak)
© K. Adolphy
© R. Thebud-Lassak
© R. Thebud-Lassak
© C. Buch
Mauer-Felsenblümchen (Draba muralis , © C. Buch)
Dreifinger-Steinbrech (Saxifraga tridactylites ) und Frühlings-Hungerblümchen (Erophila verna agg., © C. Buch)
Ansprechpartnerin: Corinne Buch